Der DogAdvisor Blog

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Hund & Kind – Was man beim Zusammenleben von Hund und Kind unbedingt beachten sollte

Hund & Kind –  Was man beim Zusammenleben von Hund und Kind unbedingt beachten sollte

Hunde und Kinder sind ein sensibles Thema. Einerseits kann es für Kinder nichts Schöneres geben, als mit einem Vierbeiner aufzuwachsen. Andererseits birgt die Kombination auch einiges an Konfliktpotential. Nicht selten liest man in Medien von Kindern, die von Hunden im eigenen Haushalt verletzt wurden. Damit es aber erst gar nicht dazu kommt sollten einige wichtige Punkte unbedingt beachtet werden.

Hunde unterscheiden in der Einordnung klar zwischen Erwachsenen und Kindern. Kinder bewegen sich anders, geben andere Laute von sich und haben selbstverständlich eine andere Größe. Erst bei älteren Kindern von etwa zehn Jahren ändert sich diese Klassifizierung. Vorsicht beim Erstkontakt von Hund und Neugeborenen. Unter Umständen hatte der Hund noch nie Kontakt mit Säuglingen. Es besteht die Gefahr, dass er überfordert ist und eine unerwartete Reaktion zeigt. Im Zweifelsfall den Hund anfangs immer kontrolliert und auf Abstand zum Kind halten. Nach einigen Tagen sollte sich die Situation wieder entspannt haben.

Ganz generell haben Hunde im Programm, dass sie gerne miterziehen möchten und sich für den Nachwuchs durchaus auch verantwortlich fühlen. Durch dieses Mindset entsteht eine Vielzahl an Beißvorfällen mit Hund und Kind. Ein einfaches Abschnappen des Hundes, kann bei Kindern bereits zu großen Verletzungen führen, auch wenn es der Hund nicht mal böse gemeint hat und seiner Meinung nach nur seiner Erziehungstätigkeit nachgekommen ist. Auch deshalb gilt: Hunde und kleine Kinder sollten unter keinen Umständen gemeinsam alleine gelassen werden. Auch nicht für kurze Zeit!

Immer wieder hört man die landläufige Meinung, dass Hunde auch die Kinder in der Familie als Rudelführer zu akzeptieren haben. Aber ist das überhaupt möglich? Wie soll es möglich sein, dass ein Hund das Neugeborene als Rudelführer ansieht? Und woher sollte ein Kleinkind die Kompetenzen hernehmen um vom Vierbeiner als Entscheidungsträger wahrgenommen zu werden? Hunde und Kinder wachsen vielmehr wie Geschwister auf. Selbstverständlich sollte es für Hund und Kind aber unterschiedliche Vorgaben geben. Die Familienstrukturen von Hund und Mensch ähneln einander stark. Deshalb funktioniert auch das Zusammenleben seit Jahrtausenden so gut. Hunde sind nicht blöd. Genau wie Kinder können sie bereits nach kurzer Zeit die Art der Beziehung zu anderen Individuen sehr gut einschätzen.

Dementsprechend ist es von Anfang wichtig, dass die Zuständigkeiten des Hundes in Bezug auf Kinder unmissverständlich klargestellt werden. Und zwar von den Erwachsenen! Jegliche Einmischung oder (Mit-)Erziehung sollte unter keinen Umständen geduldet oder unkommentiert bleiben. Der Hund sollte bereits im Vorfeld gelernt haben nicht immer im Mittelpunkt zu stehen und auch Frust auszuhalten. Darüber hinaus sollte der Vierbeiner über eine sehr gute Beißhemmung verfügen und gelernt haben mit der Haut der Menschen sehr vorsichtig umzugehen. Auch im Spiel. Schmerzlaute sollten den Hund nicht animieren, sondern in seiner Handlung hemmen. Das ist auch der Grund warum quietschende Spielzeuge zumindest bei jungen Hunden nicht benutzt werden sollten. Kinder quietschen nämlich auch.

Zum Abschluss noch einige besonders wichtige Regeln für Kinder:

  • Wenn der Hund frisst, wird er in Ruhe gelassen
  • Wenn der Hund auf seinem Platz oder Decke liegt, wird er in Ruhe gelassen
  • Wenn der Hund auf Abstand geht, wird ihm nicht nachgestellt und die Möglichkeit zum Rückzug gelassen

Streuner 1/2023 - Vereinsschrift des Oberösterreichischen Landestierschutzvereins

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