Der DogAdvisor Blog

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Wie man einen fremden Hund (nicht) begrüßen sollte

Wie man einen fremden Hund (nicht) begrüßen sollte

Wie man einen fremden Hund (nicht) begrüßen sollte

Es ist ein alter hartnäckiger Mythos, welcher bereits seit Generationen weitergegeben wird. Der lautet in etwa so: Bei der ersten Kontaktaufnahme mit einem fremden Hund, sollte man diesem seine Hand entgegenstrecken, damit er daran riechen kann. Warum diese Vorgehensweise vielleicht keine so gute Idee ist, möchte ich in den folgenden Zeilen erörtern.

Hinter dieser Vorgehensweise steckt das Ziel, dass man sich durch diese Gestik bei dem Hund vorstellt und ihm vermitteln möchte, dass man Kontakt möchte und keine Gefahr für das Tier darstellt. Leider wird dadurch aber oftmals genau das Gegenteil erreicht. Mit dem Entgegenstrecken der Hand sind nämlich eine Vielzahl von anderen unbewussten Signalen verbunden.

Hunde sind in der Regel viel kleiner als wir Menschen. Durch die Handbewegung beugt man sich unweigerlich über den Vierbeiner und übt so körpersprachlich Druck aus, welcher schnell unangenehm werden kann. Erst recht dann, wenn man dem Hund seine Hand mitten oder gar über das Gesicht hält. Eine derartige Unterschreitung der Individualdistanz kann für das Gegenüber schnell übergriffig wirken und unangenehm werden. Als Reaktion bleibt dem Hund oft nur noch das Ausweichen, weggehen, (Kopf) wegdrehen oder durch Demutsverhalten, welches sich durch Anlegen der Ohren oder hinlegen zeigen kann. Ist der Hund noch dazu an der kurzen Leine und kann dementsprechend nur schlecht ausweichen, bringt man ihn unweigerlich in einen unnötigen Konflikt. Selbst netten Hunden kann das schon mal zu schnell gehen.

Wie geht´s besser?

Ganz generell ist es viel vorteilhafter, wenn man den Hund herankommen lässt und nicht umgekehrt. Man kann ihn aus einiger Entfernung erstmal nett ansprechen und sich dann seitlich hinstellen oder in die Hocke gehen. Durch die seitliche Annäherung nimmt man schon mal viel Druck aus seiner Körpersprache. Für die Profis: Nach der Ansprache auch den Blick vom Hund nehmen und an ihm vorbei oder zum Boden sehen. Umso unsicherer der Vierbeiner umso kleiner sollte man sich machen. Zusammengefasst: Seitliche Annäherung – gegebenenfalls hinhocken – Blick rausnehmen und den Hund herankommen lassen! Ganz generell gilt: Je vorsichtiger der Hund, desto defensiver die Körpersprache und mehr Zeit einplanen.

Nimmt der Hund das Angebot für Nähe an und kommt heran, sollte man seine Hände anfangs unbedingt bei sich behalten. Quasi Impulskontrolltraining für den Menschen. Der Hund hat so die Chance einer – aus seiner Sicht – relativ gefahrlosen Annäherung und kann selbst entscheiden, ob er den Zweibeiner beschnuppern will oder auch nicht. Um den Menschen geruchlich wahrzunehmen, braucht er auch nicht zwangsläufig dessen Hand. Die ersten Berührungen sollten immer seitlich oder von unten kommen und nicht die Gesichtsregion zum Ziel haben. Noch ein Pro-Tip: Fünf Sekunden Streicheln und unvermittelt wieder aufhören. Jetzt die Reaktion des Hundes abwarten. Will er mehr oder geht er? Selbstverständlich können anfangs auch Leckerlies eine gute Brücke darstellen. Die richtige Körpersprache sollte man aber trotzdem immer beachten, um sich nicht selbst zu sabotieren.

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